Klimaschutzverträge und Transformationsstrompreis sollten auch für die Feuerverzinkungsbranche gelten

Beim Dialog mit der Bundestagsabgeordneten Nadine Heselhaus weist Marcus Ackermann darauf hin, dass Klimaschutzverträge und ein Transformationsstrompreis auch für die Feuerverzinker zur Verfügung stehen müssen. Gleichzeitig brauchen die Feuerverzinker Erdgas als Brückentechnologie. Überdies weist der Geschäftsführer darauf hin, dass für den Transformationsprozess Werkstoffe eingesetzt werden sollten, die nachweisbar zirkulär sind. Dahingehend werden zu oft Unwahrheiten am Markt postuliert.     

Nadine Heselhaus, Mitglied des Deutschen Bundestages der SPD-Bundestagsfraktion und Mitglied des Ausschusses Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages, besuchte am Mittwoch, 28. Juni 2023, die Verzinkerei Stadtlohn GmbH & Co. KG. Die Bundestagsabgeordnete besichtigte die Feuerverzinkungsanlage und tauschte sich mit dem Geschäftsführer, Marcus Ackermann, dem Werksleiter, Alexander Terhörst, und dem Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes Feuerverzinken e.V., Sebastian Schiweck, zu unterschiedlichen Themenfeldern aus.

Marcus Ackermann, Geschäftsführer der Verzinkerei Stadtlohn GmbH & Co. KG, wies darauf hin, dass nicht nur die Großindustrie bei der Transformation unterstützt werden sollte, sondern auch der industrielle Mittelstand, zu dem auch die Feuerverzinker zählen.  

„Mich irritiert, dass die Politik vornehmlich die Großindustrie mit Milliarden finanziell unterstützt, gleichzeitig aber die Hürden für die kleineren Unternehmen zu hoch hängt. Ich wünsche mir ein klares „Commitment“ zum industriellen Mittelstand. Damit geht einher, dass auch die Feuerverzinker auf Klimaschutzverträge oder einen Transformationsstrompreis zurückgreifen können. Zudem benötigt die Umstellung leider ein wenig Zeit, sodass Erdgas weiterhin als Brückentechnologie fungieren sollte“, so Ackermann.

Ackermann hob hervor, dass feuerverzinkter Stahl ein Möglichmacher der Transformation ist. Bis zu 4.000 Tonnen feuerverzinkter Stahl werden in einem LNG-Termin eingesetzt, feuerverzinkter Stahl ist in vielen Unterkonstruktion von PV-Anlagen zu finden und in weiteren Anwendungen, welche den Dekarbonisierungsprozess vorantreiben. Leider definiert sich jeder Werkstoff als grün, nachhaltig oder zirkulär. Dahingehend fordert der Geschäftsführer strengere Vorgaben der Politik in Sachen der Nachhaltigkeitsbewertung.  

„Als Unternehmen ist es uns wichtig, einen Beitrag zur Dekarbonisierung und Transformation zu leisten. Wir beliefern viele Kunden mit feuerverzinktem Stahl, der am Ende in einem Windkraftrad, LNG-Terminal oder in einer PV-Anlage landet. Darauf sind wir auch stolz. Uns ärgert sehr, dass sich gefühlt jeder Werkstoff als nachhaltig bezeichnet. Hier bitten wir die Politik darum, verbindliche Regeln einzuführen, die genau definieren, wann ein Werkstoff langlebig, nachhaltig und wiederverwendbar ist. Das würde den ganzen Prozess transparenter gestalten und wirklich zirkuläre Werkstoffe würden vermehrt eingesetzt“, so Ackermann.

Auch MdB Heselhaus äußerte sich zu den Themen und sagte folgendes:

"Der Mittelstand sorgt in unserer Region für den Wohlstand. Und so soll es bleiben. Häufig sind die Produkte auch wichtig für die Transformation selbst. Ein gutes Beispiel dafür ist der zirkuläre Werkstoff feuerverzinkter Stahl. Er sorgt auch für einen nachhaltigen und langlebigen Einsatz der Produkte. Und die begegnen uns im täglichen Leben an ganz unterschiedlichen Stellen. Deshalb muss es uns gelingen, dass Feuerverzinkereien und andere mittelständischen Firmen in der Region auch künftig bleiben und investieren werden. Deswegen werde mich sehr dafür einsetzen, dass der industrielle Mittelstand weiterhin wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen in unserer Region vorfindet. Das ist m.E. eines der wichtigsten politische Ziele der nächsten Jahre." 

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v.l.n.r. Sebastian Schiweck (Verband Feuerverzinken), Otger Harks (SPD), Marcus Ackermann (Geschäftsführer Verzinkerei Stadtlohn), Nadine Heselhaus (SPD), Lars Voges (SPD), Alexander Terhörst (Werksleiter Verzinkerei Stadtlohn)